Am Vegetativum / Rundbrief 18.07.2022
Es heißt, dass manchem Yogi es gelänge nach Willkür sein Herz anzuhalten. In der Art, wie wir den Atem verhalten können, wenn wir uns auf das Atmen besinnen; tun wir es nicht, läuft der Vorgang automatisch ab. Der Mensch hat die Möglichkeit in die Tiefe seines eigenen Menschseins hinabzusteigen. Ich nenne diese Art der Selbstbegegnung Meditation. Wer also die Tiefe seiner selbst erklommen hat, der wird auch sein Herz anhalten: Der entspannt wie ein Gott. Der spürt das Leben an dessen Ursprung.
So ist der Mensch, der in sein Tiefsein sich getraut, auch offen für göttliche Frequenzen: Als am Samstag des Morgens Wasser vom Himmel auf's Laub auftraf, ward ich Eins. Äußere Anlässe treten zu den inneren Beweggründen hinzu. So formt ein seltener Komponist eine Melodie, die den Geist berührt. Der in Meditation geübte wird dies vernehmen und auch scheiden von anderem Geräusch. Oder er entscheidet sich zur Stille, bis er von innen derart ergriffen ist, eben weil er von dort am meisten erwartet.
Wer sein Herz verhält, übt eine besonders tiefe Form von Entspannung und Begegnung. Da ist kein Trick hinter, kein geheimes Wissen und auch keine besondere Begabung. Vielleicht einzig ein gesunder Instinkt, der Sinnen und Trachten in eine als besonders wahr erlebte Richtung lenkt. In unserm Innern ist ein Weltraum ausgebreitet, der größer ist, als was der Mensch mit seinen Raketen sucht. Meditation nach Sensing ist ein Einschwingen in diesen menschlichen Weltenraum. Ich möchte eure Sehnsucht wecken.