Durchbruch zur Liebe - Autogenes Training: Gesenst
Eine wichtige, menschliche Erfahrung sei euch heute mitgeteilt, die in allen Details ihre Bedeutung haben mag, damit sie zustande kommen konnte. Zunächst verlebe ich diese Tage bei guten, lieben Freunden außerhalb meiner eigenen vier Wände. Ich fühle mich wohl, alles stimmt. Ich bewohne ein kleines Zimmerlein, bespiele ein eigenes Bad, bin aber nicht allein. Körper und Seele zeigten in den letzten Tagen zu Hause eine gewisse Malaise.
Heute morgen gegen 7:00 Uhr legte ich mich, nach Dusche und leichter Massage, wieder zu Bett. Die kühle Morgenluft stand bei geöffnetem Fenster im Raum, die Vögel sangen ihr Concerto Grosso.. Shavasana im Yoga gleicht der Ausgangsposition im Autogenen Training. Mir vermischen sich beide Lagen immer auffallender. Shavasana sei uns eine bewusste, meditative Haltung (Asana), kein Dösen, kein Schlafen. Im A.T. beobachten wir, liegend auf dem Rücken, die regelmäßige Schwere im Körper, die durch allumfassende muskuläre Relaxion auffällig wird. Dem einen früher, dem anderen später, je nach körperlicher Verbundenheit. Manche sprechen bestimmte suggestive Mantren dazu ein, ich beobachte nur. An diesem Morgen fiel ich wieder in eine angenehme, bewusste Schwere, wie eigentlich schon oft. Der Körper schien gleichmäßig von Energie durchpulst, keines seiner Teile tat sich hervor, überall der gleiche und zusammenhängende Eindruck von entspannter Lebendigkeit. Ich bin Beobachter dieser Lage und fühle sie zugleich. Der Grad an Gegenwärtigkeit ist enorm. Eine extreme Wohligkeit breitet sich aus.
Doch nun geschieht das eigentliche Phänomen, das Wunder: Während ich so liege, treten 3 Menschen vor mein Angesicht. Es sind jene Menschen, mit denen ich im Zwiste liege. Es sind Konflikte, die länger schwelen, kürzer. Verschiedene Lebensbereiche sind involviert. Was nun geschieht, ist dieses: Alle Konflikte, die mich mit diesen Menschen umtreiben, sind mit einem Mal erloschen. Ich sehe alle diese Menschen in einem strahlenden Lichte stehen, das aus meinem Herzen ausstrahlt. Aller Argwohn, alle Erwartungen, alle auf mich gerichtete Bezogenheit, sind ihrer Existenz ledig. Einzig das Licht ist da und die Liebe, die diese Menschen umkranzt.
Um 8 Uhr treffe ich mich mit meinen Gastgebern zur Meditation und berichte ihnen in der Pause von meinem Erlebnis. Die Sonne strahlt über ein Nachbarhaus in unsere Gesichter. Sie strahlt aus ihrer Mitte und versorgt alle Wesen. Sie erwartet nichts für sich. Sie gibt täglich ihr Licht, ihre Wärme, ihren Frohsinn. Ich frage mich, auch als Yogalehrer: Können wir uns als Menschen in eine Situation bringen, in ein Set-Up der Erreichbarkeit im Herzen, wo uns die Liebe aufgeht? Wenn ich fortan Yoga unterrichte, dann mit der Ambition: Einen Raum der Entspannung zu schaffen, in dem uns etwas Bedeutsames geschehen kann. Ein Ort, wo du dich so weit lassen kannst, dass eine innere Tür aufgehe, die dein Leben verändert. So wie heute meines für immer verändert ward.