Leichtigkeit - warum nicht am Körper zunächst? (Rundbrief, 30.11.2020)
Oft, wenn es des Abends mir gefällt, noch eine Runde um den Block zu flanieren, der frischen Luft wegen und der adventlichen, bunten Balkone halber, geschieht es mir ohne Willen, dass meine Gangart in ein Hüpfen, Springen und Dribbeln übergeht. Ich kann mich dagegen nicht wehren, denn meine körperweite Faszie hat dermaßen viel energetische Spannkraft, dass kaum noch Gewicht auf den Füßen lagert.
Das zurückliegende fulminante und Meilenstein setzende Ausbildungswochenende hat die Latte der persönlichen Entwicklung für Zwanzig Einundzwanzig hoch gesetzt - der Hoffnung spendende Fortlauf in der kommenden Jahreszahl sei uns ein Nomen est Omen. Dabei geht es nicht darum, sein Leben zu optimieren, sondern es anheim zu geben. An welches Heim? An jenes, woher es kommt. An das Vertrauen in die Güte der uns schöpfenden Energie.
Leicht springen Körper und Seele durch die dunklen Straßen. Hier ein Baum umwunden mit Licht, dort ein Stern im Fenster. Manch einer flocht gar einen Kranz und stellte Kerzen hinein; man sieht die erste brennen. Ich freue mich über Kultur. Aus welcher Quelle schöpfen wir unser Leben? Auf welchen Fels bauen wir unser Haus? Ist es eine Tugend, ein Mensch oder ein Gott?