der Basiker und die Heiligkeit (Rundbrief, 28.12.2020)
Basisch, im Gegensatz zu sauer, ist ein Körper, der aufgrund eines bestimmten Lebensstils und daraus folgender Beschaffenheit dem seelischen Bereich die Freiheit des Aufschwungs zur Verfügung stellt. Ein solcher Körper ist beweglich im Sinne einer allseitig-faszialen Dehnungs- und Federfreude. Er ist sauber, weil orientiert auf eine biologische und regional verkostete obst- und gemüseförmige Diät. Und, der basische Mensch lebt in Verbundenheit mit seiner materiellen Substanz als Ausdruck seiner besonderen Energie, er achtet und lauscht auf sie; er behandelt sie mit zuvorkommendem Respekt. Der Basiker hat erfahren, dass die Höhe seines Erkenntnis- und Einfühlungsvermögen untrennbar ist von der Beschaffenheit seiner sichtbaren Substanz.
Heilig ist zunächst jeder Mensch, ob er nun basisch oder sauer lebt. Er ist so heilig wie jedes Lebewesen, das sich aus der höchsten Schöpfungskraft seit Jahrtausenden zur Erscheinung bringt und dem Eindruck der Vielfalt der Welt zu Wasser, Land und Luft zuträgt. Im besonderen ist jener Mensch heilig, der es schafft, sich selbst auf den verschiedenen Ebenen seiner Menschheit, physisch und seelisch, zu reinigen, so dass schließlich sein Herz aus kreatürlicher Mühelosigkeit sich dem noch leidenden Geschöpfe gegenüber öffnet. Der basisch-Heilige schafft es, durch sein beständiges Augenmerk auf seine energetische Verfassung, die seiner Umgebung zu heben und zu tragen. Er hat im aufwendigen Prozess der Selbstannahme körperlich erfahren, dass seine materielle Substanz - und damit alles Leiden - vollständig veränderlich ist, nach oben und nach unten. Daraus bezieht er seine inständige Hoffnung sowie aus dem Gespräch und der Beziehung mit der Person jener höchsten Kraft, die zu ihm in exponentieller Weise spricht.
Führt das basische Leben notwendig zum Aufschwung der Seele? Nein. Der Basiker kann auch der größte Egoist sein. Andersherum: Kann die empathische Seele auch sauer leben und unbeweglich in ihrer Substanz? Es scheinen viele Beispiele davon zu zeugen, jedoch oft im Sinne einer Überwindung und Loslösung vom Fleische. Gleichzeitig werden jedoch zumeist die gewonnenen und verlorenen Kämpfe mit der inkarnierten Seele geschildert. Kampf indessen ist das Gegenteil von Leben in seiner höheren Bedeutung. (...)